Weltweit schwimmen 13 000 Plastikpartikel und Mikroplastik pro Quadratkilometer im Meer. Zum Teil gibt es 6 Mal mehr Mikroplastik als Plankton. Plankton gehört zu der Hauptnahrung der meisten Meeresbewohner. Diese verwechseln Plastik mit Plankton und verhungern so mit vollem Magen. Heute gibt es kaum einen Fisch oder Seevogel ohne Plastik im Magen.
Was ist Mikroplastik?
Als Mikroplastik bezeichnet man (momentan) Plastikteilchen die kleiner als 5mm sind. Sie entstehen, da Plastik in immer kleinere Teile zerfällt. Ob es jemals wirklich „weg“ ist weiß man noch nicht. Aktuell spricht man von einer „Lebensdauer“ von mehreren Jahrhunderten.
Das meiste Plastik in unseren Meeren (auch im Rhein wurde Mikroplastik gefunden) stammt aus der Schifffahrt oder der Tourismusbranche. Allerdings findet sich auch Plastik aus unseren Bädern in unseren Gewässern.
Kosmetika und Plastik
Nicht nur dass es Wattestäbchen, Abschminktücher oder Tampons (ja, diese sind auch häufig mit Plastik beschichtet) durch unser Abwassersystem in unsere Flüsse schaffen, auch reines Mikroplastik schafft das.
Geh doch mal in dein Bad und schau dich nach Peelings um. Für den Körper, zum Reinigen oder in deiner Zahnpasta. Schau auf die Zutatenliste. Steht da etwas mit Poly oder Acryl? Dann hast du den Jackpot! Mikroplastik, welches du dir direkt auf die Haut oder in den Mund tust.
Bei anderen Produkten würde ich immer sagen „brauche es noch auf, bevor du etwas Neues kaufst“. Bei Mikroplastik ist das anders. Bitte schmeiße es sofort in den Restmüll. So wird es verbrannt. Andernfalls würde es direkt in unseren Wasserkreislauf gelangen, da die Peelingteilchen so klein, dass sie keine Kläranlage aussortieren kann.
Es gibt auch einige Kosmetikprodukte, welche flüssigen Kunststoff enthalten. Wieso soll es gut sein sich dies ins Gesicht zu schmieren?
Der Bund.net hat einen Einkaufsratgeber herausgebracht in welchem alle Produkte und Zutaten aufgelistet sind, welche Kunststoffe enthalten oder sind. Ein paar Erfolge hat der Bund.net schon zu verbuchen: Seit Oktober 2015 ist Mikroplastik in Zahnpasta gesetzlich verboten.
Auf Codecheck.info kannst du deine Produkte noch einfacher auf sämtliche Inhaltsstoffe überprüfen.
Weitere Informationen gibt es auf Bund.net und umweltbundesamt.net.
Peeling geht auch anders.
Natürlich musst du nicht auf dein Peeling verzichten. Es gibt sehr viele Möglichkeiten einen Rubbel-Effekt zu erzielen.
Peelingseife
Zurzeit benutze ich für mein Gesicht zum Reinigen eine Seife von Lush. Sie ist vegan, Palmölfrei und kommt ohne Verpackung aus. Das Mikroplastik wird hier durch Weizenkeime ersetzt. Es gibt auch noch andere Seifenanbieter mit Peelingteilchen aus Leinsamen, Kernschalen, Salzen oder Kräutern.
Konjakschwam
Der Schwamm (im Foto in grün) wird aus der Konjakwurzel gewonnen und ist zusätzlich mit einem besonderen Geruch oder Kraut kombiniert. Ich habe den mit grünem Tee probiert und fand ihn sehr angenehm. Allerdings bröselte er bei mir recht schnell auseinander. Das ist nicht so schlimm, da es ja ein pflanzliches Produkt ist und somit ruhig in den Abfluss darf, allerding ist es einfach nicht gut zu Händeln. Dieser kommt auch mit einer Pappverpackung aus.
Bürsten, Schwämme und Co.
Es gibt Gesichts- und Massagebürsten mit Natur- und Pflanzenborsten (Fibre – aus Agaven) mit denen man das Gesicht und den Körper massieren kann. Auch Schwämme aus z.B. Sisal eignen sich dazu gut.
Selber machen
Ein selbst gemachtes Peeling ist etwas Besonderes für einen Beautymoment, welches man auch gut verschenken kann. Im Internet findet man jede Menge Rezepte. Ich habe dieses Ausprobiert.
- Kaffeesatz
- Ein Öl deiner Wahl
Einfach so viel Öl zu dem Kaffeesatz geben, bis eine gut „reibfähige“ Masse entsteht. Ein paar Minuten stehen lassen und ab damit auf Gesicht oder Körper. Ich habe Olivenöl genutzt. Je nach Hauttyp kannst du dein Öl aussuchen. Ich empfehle bei einem Peeling eher nicht trocknendes Öl. Hier ist eine Tabelle mit Ölen und ihren Eigenschaften.
Der Kaffeesatz ist sehr grob. Wer es etwas weicher mag kann auch die Reste von aufgegossenem Tee nehmen.