Ich stehe auf Kriegsfuß mit Strohhalmen. Wer braucht so etwas schon? Außer vielleicht kleine Kinder und ein Caipirinha? Oder ist das Problem nicht der Strohhalm, sondern eher die Restaurants und Bars in die ich gehe?
Aber von Anfang an:
Im Juli habe ich bei der Aktion „Plastic Free July“ mitgemacht und wollte einen Monat mal penibel darauf achten kein Plastik zu verbrauchen. Nun gut. Grundsätzlich versuche ich das ja immer, aber in diesem Monat sollte mein Plastikkonsum wirklich gegen Null gehen.
Grundsätzlich war das auch kein Problem. Jutebeutel statt Plastik, viel loses Gemüse vom Bauern, Antipasti direkt in meine mitgebrachten Behälter, ToGo Essen auch gleich in meine Behälter und zu restlichen Müll einfach Nein sagen. EINFACH.
Strohhalmmania
Wenn ich in einem Restaurant sitze, kostet es mich immer etwas Überwindung zu sagen: Bitte ohne Strohhalm. Schließlich ist es für die meisten Menschen völlig absurd, keinen zu wollen. Er ist ja so praktisch…
Am Anfang habe ich daher versucht zu sehen ob die anderen Gäste Strohhalme haben und entsprechen bestellt. Eine Bionade in der Flasche kommt doch auch sicher mit einem Glas. Fehlanzeige. Strohhalm war schon in der Flasche und ich hab mich geärgert.
Im ersten Restaurant in dem ich mich überwunden hatte direkt um KEINEN Strohhalm zu bitten entstand eine kurze Diskussion darüber, ob ich eine Plastikallergie hätte. Das würde er verstehen. Ich wolle ihm klar machen, dass ich Müll vermeiden will. Daraufhin brach er in Gelächter aus. Immerhin habe ich keinen Strohhalm bekommen, aber wahrscheinlich wäre es einfacher gewesen ich hätte gesagt, ich sterbe, wenn ich Plastik berühre…
Plastikallergie?
Ein anderes Mal war ich Cocktails trinken. Hier war die Überwindung besonders groß nach ohne Strohhalm zu fragen. Doch was war die Antwort: „Bei diesem Cocktail ist doch kein Strohhalm dabei!“ Okay… Wer konnte das ahnen.
An einer anderen Stelle bestelle ich „einen Eistee bitte ohne Strohhalm, falls einer dabei ist.“ Der Kellner nickt, bringt mir den Eistee und will gerade den Strohhalm in mein Glas stecken, da stürze ich mich todesmutig dazwischen und halte wie eine irre meine Hand über das Glas „Ich wollte doch keinen Strohhalm“ „Ach so, da hätten sie gar nichts sagen brauchen, da ist auch sonst keiner dabei:“
Und so gibt es noch einige Beispiele. Eigentlich ist es fast immer so, dass wenn ich etwas sage, dann ist eh kein Strohhalm dabei und wenn ich nichts sage kommt garantiert einer. Selbst wenn es sich um Wasser oder frischgepresste Biosäfte handelt…
Aber genug gemeckert. Ich werde mich weiter durchringen immer dazu zu sagen „Keinen Strohhalm, bitte“. Ich kann ja nicht immer nur Bier und Wein trinken…
Es geht auch anders
Liebe Restaurant – und Barbesitzer! Klar, gibt es größere Probleme als Plastikstrohhalme, aber man kann dieses leicht lösen. Hier kommen fünf coolere Alternativen für Plastikstrohhalme, wenn es denn unbedingt einer sein muss:
1. Stroh – Strohhalme
Zum Beispiel Bio-Strohhalme . Das wäre doch auch eine toll Kindergeburtstags Idee: Aufs Feld gehen und selber einen „Stoh“- Strohhalm „basteln“.
2. Papier – Strohhalme
Gibt es mit verschiedenen schönen Motiven. So macht das, Kindern sicher noch mehr Spaß.
3. Makkaroni als Strohhalme
Wichtig ist, dass sie innen hohl sind, so wie hier bei Rapunzel in bio oder hier ohne bio, dafür in Pappkarton.
4. Edelstahl – Strohhalme
Kivanta hat schöne oder Memolife hat welche mit einem Löffel unten dran.
5. Glas – Strohhalme
Auch da hat Kivanta eine große Auswahl gebogen oder gerade. Die sind dann sicher sogar für einen Caipirinha geeignet.
Zu allen sei noch gesagt, dass es recht schwer ist Strohhalme ohne Plastikverpackung zu finden. Daher lohnen sich die Mehrwegstrohhalme am ehesten. Allerdings sind auch Plastikstrohhalme in Kunststoffverpackt, daher lohnt es sich wahrscheinlich so oder so
Hast du auch schon versucht auf Strohhalme zu verzichten? Und hast du da einen Trick? Vielleicht sollte man seinen Mehrwegstrohhalm einfach mitnehmen und dem Kellner zeigen, dann hat man garantiert die volle Aufmerksamkeit mit seiner Plastikallergie…